Folgend gibt es nähere Informationen zu den Anzeichen von Burnout Typ Arbeitnehmer, denn gerade trifft es Arbeitnehmer, Alleinerziehende, pflegende
Angehörige, Mütter usw. die unbewusst in den Abwärtsstrudel geraten und Burnout Signale häufig über eine lange Zeit verdrängen.
Anzeichen von Burnout und deren unverkennbaren Signale werden als Arbeitnehmer z.B. aufgrund falschem Pflichtbewusstsein leider viel zu oft als normal und
unvermeidbar eingestuft. Wichtig ist es aber, wie bei allen psychischen Erkrankungen und Störungen, dass die Warnzeichen ernst genommen werden und sofort reagiert wird. Es hilft auch in keinster
Weise, die Anzeichen von Burnout und in der Folge die Symptome abzuwiegeln oder die gesamte Problematik zu verdrängen. Es bedarf beim wie und woran man einen Burnout erkennen kann der Ehrlichkeit
und auch viel Mut, dem Unangenehmen ins Auge zu sehen und die Tatsachen zu akzeptieren. Denn je früher man bei Anzeichen von Burnout Gegenmaßnahmen ergreift desto besser.
Der Burnout Typ Arbeitnehmer/Arbeitgeber kennzeichnet sich im Gegensatz zum Typ Manager in der Hauptsache dadurch, dass die Betroffenen eigentlich nur zu genau
wissen, wo ihre eigen Grenzen liegen und was im Grunde überhaupt noch arbeitstechnisch für sie schaffbar ist.
In Bezug auf Arbeitnehmer entsteht ein Burnout meist dadurch, dass vorhandene oder auch immer mehr Arbeit auf immer weniger Schultern verteilt
wird. Ob durch den massiven Stellenabbau aus wirtschaftlich Gründen, aufgrund des konkurrenzbedingten Preiskampfs oder durch den Sparzwang bei Bund, Land und Kommunen. Ausgetragen
wird das Ungleichgewicht auf Kosten des Personals oder Mitarbeiter.
Damit die Unternehmen wettbewerbsfähig bleiben, die Städte die Haushaltsvorgaben erfüllen oder durch welche Beweggründe auch immer, Personal wird reduziert, wegrationalisiert und stetig
Stellen abgebaut. Der Kreislauf von immer mehr Arbeit für immer weniger Personal beginnt und zieht durch die Überbelastung der verbleibenden Mitarbeiter einen hohen Krankenstand nach sich, der
wiederum nicht ausgeglichen wird bzw. kann. Die Menschen geraten in das Hamsterrad und strampeln sich ab, weil sie Angst um ihren Arbeitsplatz haben, mit Kündigung gedroht wird oder sie machen
die Arbeit aus Anstand, weil sie sonst keiner macht, sie liegen bleiben würde und darunter z.B. die Patienten, Senioren, Kinder usw. leiden würden.
Bei Arbeitgebern/Unternehmern - hierzu zählen aber auch die Mütter - begründet sich die Ursache für einen Burnout häufig
darin, dass sie allein für das Unternehmen verantwortlich sind und es ganz allein ihr Problem ist, dass die Arbeit zufriedenstellend erledigt wird, die Konkurrenzfähigkeit erhalten bleibt und der
Umsatz stimmt oder das einfach alles rund läuft in der Familie, jedes Familienmitglied gut versorgt ist und auf seine Kosten kommt.
Ob Arbeitnehmer oder Arbeitgeber/Unternehmer, der Ablauf und die Symptome eines Burnouts bleiben in den Kernpunkten gleich. Deswegen verzichten wir an dieser
Stelle darauf, speziell noch die klassischen Fälle von gefährdeten Person wie z.B. das Ehepaar, welches zusammen ein Unternehmen leitet, dem selbständige Handwerker oder dem Alleinverdiener, der
durch die finanzielle Verantwortung und dem daraus entstehenden Druck in den Burnout gerät, in allen Einzelheiten darzustellen. Denn mit ein wenig Zeit, Muße und Vorstellungskraft wird es jedem
Interessierten gelingen, die relevanten Symptome auf sich umzumünzen.
Nicht zu vergessen ist generell auch bei einem Burnout der Umstand, dass beide Parteien neben den Anforderungen auf der beruflichen Ebene auch zusätzlich
Pflichten innerhalb des Privatlebens genügen müssen. Die Belastungen summieren sich dementsprechend in ihrer Gesamtheit auf. Am Ende sind sie dann den Anforderungen des Alltags, des Berufs und
des Privatlebens nicht mehr gewachsen und sie schaffen es nur noch unter erheblicher Anstrengung, das Leben zu meistern. Irgendwann ist dann die Grenze der Belastbarkeit überschritten, die
kräftezehrende Arbeitsmoral wird trotzdem weiter umgesetzt, bis es zum Zusammenbruch kommt.
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Am Beginn dieser Form eines Burnouts steht meist der Wunsch und/oder das Pflichtbewusstsein, alles schaffen zu wollen, auch wenn es zu Lasten der eigenen Gesundheit geht. Die Betroffenen ergeben
sich förmlich ihrem Schicksal und legen enorm viel Fleiß, Ehrgeiz, und Zielstrebigkeit an den Tag, um all die ihnen übertragen oder übernommenen Aufgaben zu erledigen. Die Umwelt reagiert nicht
selten mit Zufriedenheit und Zustimmung auf so viel Schaffenskraft und Durchhaltevermögen. Dabei sind es genau diese Mechanismen, die den Teufelskreis in Gang setzen:
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Hyperaktivität, um das auferlegte Pensum zu schaffen
Die frühe Phase eines Burnouts kennzeichnet sich dadurch, dass die Betroffenen extrem viel Energie in
die ihnen übertragenen Aufgaben und Pflichten stecken. Allgegenwärtig ist der Drang, es schaffen zu wollen. Das Abschalten von der Arbeit gelingt so gut wie gar nicht mehr. Es dreht sich
alles nur noch um die Arbeit, das einzige Thema mit dem sich beschäftigt wird und worüber geredet wird, ist die Arbeit und das rund um die Uhr. Notwendige Erholungsphasen sind zum einen kaum
noch möglich und werden zum anderen aber auch immer seltener sich selbst zugestanden. Es wird in meist absehbarer Zeit regelrecht zur Gewohnheit, darauf zu verzichten und gelingen dann
irgendwann einfach auch nicht mehr. Ein Abschalten von der Arbeit wird zusätzlich dadurch verhindert, dass die Betroffenen ständig darüber nachdenken, wie sie es schaffen könnten, was alles
noch erledigt werden muss und schüren selbst die Angst durch die Überlegungen, sie könnten etwas Wichtiges vergessen oder vergessen haben.
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Erzwungene und meist unbezahlte Mehrarbeit
Zusätzliche Aufgaben, ob durch Umstrukturierung, Personalmangel
oder aus welchen Gründen auch immer, werden gnadenlos auf die noch vorhanden Mitarbeiter umgelegt. Die Schaffbarkeit des Unterfangens ist dabei von Arbeitgeberseite eher zweitrangig, Dieser
hauptsächlich durch Personalknappheit verursachte Umstand verlangt von den restlichen bzw. verbliebenen Mitarbeitern, noch mehr Zeit und Energie in die Arbeit zu investieren. Der Überblick
darüber, was eigentlich noch realistisch machbar ist und wo die Grenze zur Überforderung ist, geht zunehmends verloren. Das Zeitfenster für eine nachhaltige und gute Erholung wird für die
Betroffenen immer kleiner.
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Das Gefühl, verpflichtet zu sein
Die Betroffenen legen aufgrund eines
falschen Pflichtbewusstseins und dem Druck von außen ein extremes Leistungsstreben an den Tag, um die hohen Erwartungen zu erfüllen. Vielfach kommt es zu einer regelrechten Anhäufung von
Überstunden, die nicht abgefeiert werden können und für die es keinen finanziellen Ausgleich gibt. Auf der anderen Seite können sie es aber auch nicht mit ihrem Gewissen und persönlichen
Anspruch vereinbaren, ihre Arbeit nicht ordnungsgemäß zu erledigen.
Insbesondere wie z.B. in Pflegeberufen ist es für die Mitarbeiter ein untragbarer Zustand, Patienten nicht adäquat versorgt zu
wissen. Ebenso wie in anderen Berufen in denen die zwischenmenschlichen Beziehungen im Vordergrund stehen, sind
sich die Mitarbeiter darüber im Klaren, dass ein Einschränkung ihrer Leistung zu Lasten der Schwächsten oder Schutzbefohlenen wie z.B. Kindern gehen würde. Sie versuchen deshalb,
unter allen Umständen, die Arbeit zu schaffen auch weil sie sonst schlicht und ergreifend liegen bleibt und kein anderer übernimmt. Der allumfassende Gedanke, der sie den ganzen Tag über
begleitet ist, es schaffen zu müssen, weil ihnen nichts anderes übrig bleibt.
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Das Gefühl, nie genügend Zeit zu haben
Auf der einen Seite begründet sich das Gefühl darin, dass auch tatsächlich weniger Zeit vorhanden ist, weil immer mehr Aufgaben
übernommen werden müssen, durch die sinkende Leistungsfähig alles generell länger dauert und weil sich die Fehlerquote erhöht auch des öfteren nachgearbeitet werden muss. Auf der
anderen Seite weil der Zwang zur Übernahme von immer mehr Aufgaben an seine Grenzen stößt, da der Tag eben nur 24 Stunden hat. Die Arbeit nimmt kein Ende, es beginnt der Kampf gegen
Windmühlen denn egal wie sehr sich die Betroffenen auch anstrengen, es kommt kein Ende in Sicht. Gesetzte Ziele rücken in unerreichbare Ferne, die elementare Befriedigung über erledigte und
fertige Aufgaben und das wohltuende Ergebnis, die Arbeit geschafft zu haben, bleiben völlig auf der Strecke.
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Die eigenen Bedürfnisse werden vernachlässigt
Durch die Überarbeitung werden die eigenen
physischen und psychischen Bedürfnisse zwar wahrgenommen, aber weitgehend vernachlässigt und verdrängt. Das beginnt bei ausreichend Schlaf, geht über ausgewogener Ernährung bis hin zur
geistigen Entspannung und Zerstreuung, menschlicher Zuwendung und sozialen Kontakten. Diese essentiellen menschlichen Bedürfnisse werden zwar verspürt aber hinter der beruflichen Ebene
zurückgestellt oder ganz ignoriert.
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Erfahren von Misserfolgen und Enttäuschungen
Durch die erschwerten Rahmenbedingungen
gelingt es den Betroffenen selbstverständlich nicht mehr, ihr gewohntes Leistungsniveau und persönlichen Anspruch an ihre Arbeit zu halten. Dabei erkennen sich die Betroffenen teilweise
manchmal selbst nicht wieder, weil sich ihr Verhalten verändert und sie eine Leistung abliefern, die weit von der entfernt ist, die sie unter normalen Umständen im Stande sind zu
leisten. Gute Ergebnisse, die sie im Normalfall routiniert, souverän und auch mit Leichtigkeit zu liefern vermögen, bleiben aus. Sie können ihre Arbeit nicht mehr so machen,
wie sie es eigentlich gerne täten - es ist unter solchen Bedingungen eben schlichtweg auch nicht möglich. Fehlschläge im Beruf sind an der Tagesordnung, es hagelt Kritik seitens des Arbeit-
oder Auftraggebers und das Prekäre daran ist, dass die Betroffene sich durch eine mangelnde Objektivität auszeichnen. Sie können in keinster Weise akzeptieren, dass es unter diesen Umständen
nur ganz natürlich ist, dass ihnen Fehler unterlaufen auch wenn es noch so offensichtlich ist. Sie werten jegliche Kritik und von außen herangetragene Beschwerden als persönlichen
Angriff: Ein Abwälzen auf bzw. eine Erklärung durch die Arbeitsbedingungen wird noch nicht einmal in Erwägung gezogen.
Gleichzeitig übergehen die Betroffenen jegliche innere Probleme und Konflikte und überspielen von außen herangetragene Skepsis
und gut gemeinte Ratschläge in Bezug auf die Überbelastung. Sie fühlen sich eher deklassiert, weil sie es nicht schaffen, regelmäßig Kritik von außen bekommen und ihnen zumal ja jeden Tag
aufs Neue vor Augen geführt wird, wie unzureichend ihre Leistung Vortag war. Denn gleich am Beginn eines Arbeitstag werden sie ja damit konfrontiert, was noch liegen geblieben ist, was noch
hätte erledigt werden müssen, was sie nicht geschafft haben und welcher Berg an Arbeit sich erneut vor ihnen auftürmt. Sie sind im Endeffekt maßlos enttäuscht darüber, es wieder und immer
wieder nicht geschafft zu haben, sie sind sich ständig bewusst, jemanden z.B. Patienten vernachlässigt zu haben und minderwertig gearbeitet zu haben.
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Einschränkung der sozialen Kontakte
Die sozialen Kontakte beschränken sich immer mehr nur auf die berufliche Ebene. Das gesamte Privatleben wird eher zweitrangig behandelt und zunehmends
vernachlässigt. Dem Partner, der Familie und dem Freundeskreis wird schon alleine aus Zeitgründen weniger Bedeutung und dementsprechend Aufmerksamkeit geschenkt. Das Wichtigste für die
Betroffenen ist und bleibt die Arbeit, in die sie alle Energie stecken und das für sie das Zentrum ihres Daseins ist.
Oberste Priorität hat für sie dieses allgegenwärtige und permanent präsente Thema Arbeit worunter auch der Kontakt mit Partner, Familie und Freunde
leidet. Aufgrund der Einschränkung von Interessen und Themen worüber und womit man sich gemeinsam beschäftigen könnte bzw. der kompletten Reduzierung auf "das Thema" schlechthin, ziehen sich
die Menschen in der direkten Umgebung auch von sich aus zurück - sie können es einfach nicht mehr hören. Die Umwelt geht förmlich auf Abstand, weil es für sie ungemein schwierig ist, den
Kontakt zu den Betroffenen ohne Gemeinsamkeiten aufrechtzuerhalten und das Beisammen generell und komplett vom Thema Arbeit beherrscht wird.
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Die ersten konkreten Anzeichen einer Erschöpfung machen sich bemerkbar
Durch die übermäßige
emotionale und physische Anstrengung und Anspannung fühlen sich die Betroffenen schwach, matt, ausgelaugt und unendlich müde. Sie werden immer antriebsloser, unzufriedener und
reizbarer. Die Nerven liegen blank, aus dem kleinsten Anlass oder durch zum Teil banalen Auslösern geraten Konflikte und Konfrontationen vollends aus dem Ruder bis hin zur völligen
Eskalation. Eine objektive und abgeklärte Auseinandersetzung ist teils weder auf beruflicher noch privater Ebene möglich. Betroffenen legen dabei mitunter cholerische Züge an den Tag und
gehen bildlich gesprochen an die Decke. Für die Umwelt wirken solche Aktionen und Reaktionen befremdlich, unangemessen und kaum noch nachvollziehbar.
Das Fatale an
der ganzen Angelegenheit ist, dass die Betroffenen ungeachtet der Tatsache, dass ihre geistigen und körperlichen Ressourcen schwinden und die Reserven verbraucht sind, sie trotzdem auf
Dauer versuchen, das von außen geforderte Leistungsniveau zu halten. Sie unterliegen dem Irrglauben, alles noch irgendwie zu bewältigen und glauben immer noch Herr der Lage zu sein
obwohl Sie im Grunde genommen nicht mehr wissen, wo ihnen der Kopf steht Ein weiteres Resultat der Rastlosigkeit, dem Energiemangel und dem Fehlen von erholsamen Schlaf ist eine erhöhte
Unachtsamkeit mit steigender Unfallgefahr. Zusätzlich kommt es durch die körperliche Schwächung zu einer höhere Anfälligkeit für Infektionen, (siehe auch Stress) die zusätzlich den schon geschwächten und gestressten Organismus belasten.
Auf das in der Anfangsphase typischen Überengagement folgt im weiteren Verlauf die Ernüchterung. Auf Grund der zunehmenden
Anspruchshaltung in die sich der Arbeitseifer wandelt, kommt es zu einer tiefen Enttäuschung, wenn Betroffene nicht das bekommen, was sie von ihrer Umwelt erwarten. Wenn sie feststellen, dass
ihnen für ihren großen Einsatz nichts zurückgegeben wird weil ihr Engagement weder mit Anerkennung noch mit Bewunderung honoriert wird und der gewünschte Erfolg ausbleibt, distanzieren sie
sich sowohl von ihren Aufgaben als auch von anderen Menschen:
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Schwindender Idealismus
Die Frage wozu überhaupt das Ganze
noch gut sein soll, bestimmt das gesamte Denken. Es kommt zur innere Kündigung und ein starker Widerwille gegenüber der Arbeit entsteht. Zweifel am Sinn der eigenen Tätigkeit ensteht auch
durch das Erleben von Misserfolgen. Die Diskrepanz von Anforderungen und Leistung nehmen die Betroffenen als persönliche Schwäche wahr. Durch die erzwungene Übernahme von
weiteren Aufgaben erscheint die eigene Leistung im Vergleich mit den wachsenden Anforderungen immer mehr als gering und unzureichend. Zunehmends kommt es dabei zu einer Unzufriedenheit,
da die Qualität der erbrachten Leistungen nicht mehr dem persönlichen Anspruch genügen. Logischerweise kann ein über dem überhaupt Machbaren liegende Arbeitspensum nicht mit der gleichen
Aufmerksamkeit und Sorgfalt abgearbeitet werden, doch die Betroffen reagieren meist mit Schuldgefühlen und einem schlechten Gewissen darauf.
Insbesondere in z.B. Pflegeberufen haben die Betroffen verständlicherweise ein großes Problem damit, wenn sie aus zeitlichen Gründen Patienten vernachlässigen müssen, Mütter stets das ungute
Gefühl nicht allen gerecht zu werden usw.. Es zermürbt die Betroffenen weil sie ihre Arbeit nicht so verrichten können wie sie es möchten, früher getan haben und nun durch die äußeren
Umstände dazu gezwungen werden, in ihren Augen eine minderwertige Leistung abzuliefern.
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Verminderung des persönlichen Engagements
Frust macht sich breit, die Betroffenen erkennen immer weniger Sinn und Zweck des eigenen Handelns. Die Frage wofür und wozu denn eigentlich und überhaupt, kommt auf.
Die nachlassende Bereitschaft zu Arbeiten zeigt sich deswegen immer mehr. Die Betroffenen tun nur noch das Nötigste, nehmen sich öfter und längere Pausen, kommen zu spät zur Arbeit
und/oder gehen früher.
Sie können sich in keinster Weise mehr motivieren und sind schwer demoralisiert, da die Aussicht, dass sich
an ihrer Situation in naher Zukunft etwas ändern wird, verschwindend gering ist. Frustration darüber, dass sie ihre Arbeit nicht so verrichten können wie sie es immer getan haben und
auch gerne tun würden. Der Tag beginnt schon mit negativen Gedankenkreisen um die Frage, wie sie es schaffen können und sollen, was alles am Tag für Aufgaben anstehen und schüren in sich
selbst die Angst, etwas zu vergessen zu können. Auf ihnen lastet das allgegenwärtige Bewusstsein darüber, dass sie keine gute Arbeit mehr abliefern, was bei ihnen für einen faden Beigeschmack
sorgt, obwohl sie das ihnen auferlegte Pensum geschafft haben.
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Das Gefühl der mangelnden Wertschätzung macht sich breit
Die Betroffenen haben den Eindruck, dass niemand ihre Leistung
gut heißt und keiner auch nur annähernd ihren persönlichen Einsatz zu schätzen weiß. Durch das Fehlen meist jeglichen positiven Feedbacks über die erbrachte Anstrengung oder Anerkennung in
Form von Lob oder finanziellen Anreizen entsteht bei ihnen der Eindruck der Selbstverständlichkeit. Im Gegensatz dazu steht postwendend Kritik auf der Tagesordnung wenn etwas nicht
ordnungsgemäß läuft oder erledigt wurde.
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Das Gefühl, ausgebeutet zu werden
Dadurch das insbesondere in Institutionen wie z.B. Pflegeheimen, Schulen, Krankenhäusern oder auch in
Familien eben diese Mehrarbeit und die Aufopferung der Betroffenen als selbstverständlich betrachtet wird entsteht das niederschmetternde Gefühl, bloß ein Rad im Getriebe zu sein. Wenn dann
noch die gewünschte und auch notwendige Anerkennung und der erhoffte Respekt ausbleibt, entsteht bei den Betroffenen immer mehr das unangenehme Gefühl, bloß ausgebeutet zu werden.
Durch den Zwang
zur Übernahme von enormer Verantwortung werden zudem die Betroffenen förmlich von der Last erdrückt, durch den ständigen Druck von außen bleibt wenig Zeit für persönliche Belange, so dass sie
sich nicht mehr als Individuum wahrgenommen fühlen. Verstärkt wird dieses Gefühl der Ausbeutung natürlich auch noch dadurch, dass die geleistete Mehrarbeit meist im keinem guten Verhältnis
zur Entlohnung steht.
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Zunehmende Distanziertheit
Durch den Aufbau der vorab beschriebenen negativen
Gefühle distanzieren sich die Betroffenen immer mehr und konsequenter von allem, was mit der Arbeit zu tun hat. Dieses betrifft nicht nur den Arbeitsprozess an sich, sondern insbesondere
auch das Verhalten gegenüber Außenstehenden: den Klienten wie Kunden, Patienten, Kindern und Geschäftspartnern und auch den Kollegen und Vorgesetzten. Dadurch das ihnen durch die
Umwelt ständig vor Augen geführt wird, dass sie den Anforderungen nicht genügen und trotz aller Anstrengungen auch niemals genügen werden, ziehen sich die Betroffenen immer weiter
zurück.
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Fehlende Empathie
Der Aufbau von negativen Gefühlen und die abnehmende Fähigkeit sich in andere Menschen hineinzuversetzen führt zu einer zunehmende Gleichgültigkeit, die sich durch emotionale
Kälte und einer zynischen Einstellung auf alle beruflichen Kontakte niederschlägt. Durch diese Depersonalisierung als Reaktion auf die Überbelastung stellen die Betroffenen eine Distanz
zwischen sich selbst und allen anderen her, sie konzentrieren sich nur noch auf den sachlichen Aspekt der Beziehungen. Die Arbeit wird zur unpersönlichen Routine, in der kein Platz für die
Probleme, Nöte und Bedürfnisse der Kontaktpersonen ist.
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Aufblühen in der Freizeit
Durch vermehrte
Aktivitäten in der Freizeit wird krampfhaft versucht, den Misserfolg und die Frustration auf der Arbeit zu kompensieren. Es kommt zu einer Verlagerung der Aufmerksamkeit in den rein privaten
Bereich. Es wird dort alles getan, um die gesamte Problematik auszublenden und zu verdrängen. Zerstreuung und Ablenkung ist somit das oberste Gebot, wonach die Betroffenen nach Feierabend und
am Wochenende mit aller Macht und sämtlicher Initiative streben. Es wird dadurch eine Eigendynamik in Gang gesetzt, die wiederum verhindert, dass die Betroffenen selbst in ihrer Freizeit
weder Ruhe noch Erholung finden.
Sobald die Betroffenen feststellen, dass Ihre Bemühungen nicht zum gewünschten Erfolg führen, kippt das Überengagement langsam in Frustration um. Desillusionierung macht sich breit, da die
Betroffenen zur für sie bitteren Erkenntnis gelangen, dass die berufliche Realität in keinster Weise den eigen Vorstellungen und Wünschen entspricht. Diese Tatsache versuchen sie sich dann zu
erklären und Gründe für das Scheitern zu finden. Dieses geschieht, indem sie sich in Schuldzuweisung verstricken. Zum einen richtet sich die Schuld nach innen, an sich selbst: Ich bin schuld, ich
bin ein Versager und zum anderen nach außen, indem sich eine Wut auf die Umwelt entlädt. Es kommt zu einer ganz offensichtlichen und grundsätzlichen Verhaltensänderung mit depressiven
Symptomen und einem Aggressionsaufbau der Betroffenen:
Nach innen gerichtete Schuld:
An die Umwelt gerichtete Aggressivität:
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Launenhaftigkeit, Reizbarkeit
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Ungeduld
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Intoleranz, häufige Konflikte mit anderen
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Wut und Zorn
Angesichts der hochgradigen emotionalen Belastung, der sinkenden Motivation und der zeitgleich stetig abnehmende Leistungsfähigkeit bleiben auch die geistigen Fähigkeiten nicht unberührt. Auch
Denken, Planen, Organisieren oder auch nur eine Aufgabe angemessen zu erledigen kostet Kraft, die die Betroffene nicht mehr haben oder aufbringen können. Infolge dessen zieht die schlechte
Leistung auch schlechte Ergebnisse nach sich. Bedingt durch die reduzierte Leistungsfähigkeit kommt es im wesentlichen zu:
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Konzentrationsstörungen und schwindende Kreativität
Dieses äußert sich z.B. durch
Flüchtigkeitsfehler, dem Vergessen von Terminen oder dem unkonsequenten Ausführen von aufgetragenen Tätigkeiten. Betroffenen können sich nicht mehr bewusst und konzentriert mit etwas
befassen, die Gedanken schweifen immer wieder ab. Es kommen keine Ideen mehr, so sehr die Betroffenen sich auch anstrengen, ihnen fällt nichts mehr ein.
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Unfähigkeit, komplexe Aufgaben zu bewältigen
Logisches
Denken, problemorientiertes Handeln und Lösungen zu finden, Sachverhalte in ihrem gesamten Ausmaß zu erfassen und zu analysieren fällt den Betroffenen immer schwerer.
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Probleme, Entscheidungen zu fällen
Durch die Verminderung der Fähigkeit klar zu Denken, gelingt es den Betroffenen nicht mehr, den Überblick zu behalten und Situationen
in ihrer Gesamtheit zu beurteilen. Es wird geradezu zu einer Herausforderung für die Betroffenen, Entscheidungen zu treffen, Tatsachen zu akzeptieren und unwichtige oder erledigte Dinge
gedanklich los zu lassen.
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Fehlende Flexibilität
Dazu gehört unter anderem das generelle Ablehnen von Neuem und Veränderungen, eine schwindende Aufgeschlossenheit gegenüber abweichenden Meinungen und die Unfähigkeit, sich auf neue
Gegebenheiten einzustellen. Betroffene reagieren darauf stur, fühlen sich durch Kritik leicht persönlich angegriffen und werten jegliche berechtigte Einwände oder Vorschläge als
Affront.
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Minimaler Arbeitseinsatz
Die Betroffenen erledigen nur noch das Nötigste, zeigen
keinerlei Engagement mehr und sind auch nicht mehr bereit, sich selbst und ihre Ideen einzubringen. Sie absolvieren regelrecht nur noch den Dienst nach Vorschrift.
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Undifferenziertes Schwarz-Weiß-Denken
Die gesamte Denkleistung begrenzt sich nicht nur an sich, sondern äußert sich auch durch eine eingeengte Sichtweise auf die Dinge. Es
gibt keine Facetten mehr, Betroffene können nicht mehr erkennen, dass es unendlich viele Gründe, Möglichkeiten und Erklärungen für etwas gibt.
Auch das soziale Leben wird von dem allgemeinen Desinteresse, der sinkenden Leistungsfähigkeit und der insgesamt negativen Verhaltensänderung überschattet:
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Gefühl der Langeweile
Nichts
macht wirklich mehr Spaß, nichts ist wirklich noch von Interesse, die Betroffenen können mit sich selbst nichts mehr anfangen und wissen auch nicht mehr, sich selbst sinnvoll und
zufriedenstellend zu beschäftigen.
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Aufgabe von Hobbies
Nach und nach werden Dinge und insbesondere Hobbies aufgegeben, die ehemals wichtig waren. Es fehlt die Kraft und die Lust sich aufzuraffen, der Sinn und die Notwendigkeit für diverse
Tätigkeiten, die normalerweise zum Ausgleich dienen und ihnen wissentlich gut tun, ist für die Betroffenen sowohl nicht mehr erkennbar als auch deren Umsetzung durch die fehlende Energie
nicht mehr möglich.
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Gleichgültigkeit
Eine allgemeine Geringschätzung ergreift von den Betroffenen Besitz. Alles scheint ihnen belanglos und unwichtig.
Entstehende und schon vorhandene Probleme werden verleumdet, eine Grundhaltung im Sinne von "ist doch egal" macht sich breit. Es kommt zu einem Absinken der Toleranz, Verständnis zu zeigen
für die Belange oder Bedürfnisse anderer Menschen obliegt den Betroffenen nicht mehr. Aber auch gegenüber Dingen des täglichen Lebens wie z.B. Rechnungen fristgerecht zu bezahlen, notwendige
Erledigungen zu tätigen oder etwa Pflichtbesuche zu absolvieren, stehen Betroffene am Ende völlig desinteressiert gegenüber. Weder sehen sie die Notwendigkeit noch den Sinn in solchen Dingen.
Insgesamt schenken die Betroffenen jeglichen Lebensbereichen immer weniger Beachtung. Vom Pflichtbewusstsein, der Fürsorgepflicht bis hin zur Selbstachtung, das Interesse an allem,
was um sie herum geschieht und sie sowohl direkt als auch indirekt betrifft, tendiert gegen Null.
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Emotionaler Rückzug
Betroffenen gelingt es nicht mehr,
Beziehungen zu pflegen und/oder aufrecht zu erhalten. Der Partner wird sträflich vernachlässigt, die Verantwortung und Fürsorge für die eigenen Kinder wird nicht mehr übernommen, das gesamte
Familienleben rückt in den Hintergrund. Betroffene investieren weder Zeit noch Emotionen in zwischenmenschliche Beziehungen, wovon auch Freundschaften nicht unbetroffen bleiben. Ein
insgesamt gefühlloser Umgang und eine fehlende Anteilnahme an den Menschen in der direkten Umgebung kennzeichnen diesen Zustand.
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Entfremdung
Durch den gesamten Prozess kommt es zu einem Kontaktverlust zu sich selbst und anderen, auch zu vormals wichtigen und geliebten Personen. Das gesamte
Leben verläuft zunehmend funktional, mechanisch und automatisiert. Sowohl Gefühle zu empfinden und auch zu zeigen als auch die Teilnahme an allem, was das Leben in seiner Gesamtheit ausmacht
und bietet, verringert sich stetig.
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Ausgrenzung
Meidung sozialer Kontakte Beschränkung auf das Minimum Betroffene igeln sich ein Durch die mangelnde Bereitschaft am sozialen Leben teilzunehmen, das
sinkende Interesse an den Mitmenschen und der generelle Rückzug führt im Umkehrschluss auch dazu, dass sich der Partner, die Familie, Freunde, Bekannte und auch die Arbeitskollegen immer mehr
distanzieren und zurückziehen.
Am Ende eines klassischen Burnout Verlaufs überwiegt die Bedeutungslosigkeit des eigenen Handelns, bis sich das Gefühl der Hilflosigkeit zu einer generellen Hoffnungslosigkeit entwickelt.
Dadurch kommt zu einem Sinnverlust, Perspektivlosigkeit und zu einer inneren Leere, die sich leider oftmals in schweren Depressionen niederschlägt:
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Depressionen
Um sich
über Depressionen zu informieren nutzen Sie bitte den Link Depressionen zum Thema Symptome oder Sie können
auch gerne unsere Beratung bei Depressionen in Anspruch nehmen.
Psychosomatische Beschwerden zeigen sich oftmals schon in der Anfangsphase und können während den gesamten Verlauf begleiten. Die häufigsten körperlichen Beschwerden auf die enorme psychische
Belastung sind:
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Schlafstörungen
Probleme beim
Ein- und Durchschlafen, Albträume
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Muskelverspannungen
Rückenschmerzen,
Kopfschmerzen
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Erhöhter Blutdruck
Herzklopfen und Engegefühl in der Brust
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Übelkeit und Verdauungsbeschwerden
Erbrechen oder
Durchfälle
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Sexuelle Probleme
Allein schon durch das
mangelnde Interesse an anderen Menschen, der Meidung von sozialen Kontakten und dem allgemeinen Rückzug kommt es in Kombination mit der abgrundtiefen Erschöpfung zu einer Verminderung des
Lustempfindens und der sexuellen Aktivität.
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Gewichtsprobleme
Starke Zu- oder Abnahme des Körpergewichts infolge veränderter
Essgewohnheiten
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Verstärkter Konsum von Suchtmitteln
Da die Belastung und Frustration ein Gefühl der innere Leere verursacht neigen Betroffene dazu, dieses mit teilweise verzweifelten Versuchen zu
überspielen oder abzutöten. Überreaktionen und verzweifelter Aktionismus sowie ein vermehrter Konsum von Nikotin, Alkohol, Koffein, Tabletten oder anderen Drogen sind nur einige Beispiele für
die Kompensation.
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Erhöhte Anzahl von Infektionen
Durch die körperlich an die Grenzen gehende und lang anhaltende Belastung wird das Immunsystem immer mehr geschwächt, der Körper wird
immer anfälliger für Krankheitserreger und der Betroffene schneller und öfter krank.
Das war die detaillierte Beschreibung der häufigsten Anzeichen von Burnout aus Sicht eines Arbeitnehmers bzw. allen Menschen, die unfreiwillig in ein Hamsterrad geraten sind. Bei all
den aufgeführten Anzeichen von Burnout handelt es sich fürwahr nur um die Häufigsten und Gängigsten. Es müssen auch nicht immer alle Symptome auftreten oder in dieser Reihenfolge. Das
Vorkommen variiert und es sind die unterschiedlichsten Kombinationen möglich. Nehmen Sie sich die Zeit, in Ruhe darüber nachzudenken, um anschließend besonnen zu Handeln. Denn
manchmal ist alles nur halb so schlimm, wie befürchtet. Entscheidend und maßgeblich ist und bleibt die Erkenntnis, dass sich bei Anzeichen von Burnout etwas ändern muss und die Einsicht, dass
auch zu tun.
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